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Whisky oder Whiskey? Und andere Fragen rund um den schottischen Exportschlager

Wir werden viel über das Geheimnis „Whisky“ erfahren haben, lauschen wir der ewigen Wahrheit eines schottischen Sprichwortes.
 
„Ein Glas ist fabelhaft, zwei sind zu viel, drei sind zu wenig.“

Whisky ist für den Schotten, sollte es diesen zwischen Speyside und den Highlands geben, etwa so harmlos wie für den Rest der Menschheit Milch. Die hochprozentige Bernsteinfarbe ist Kulturgut und aus keiner Bar, die etwas auf sich hält, noch aus keiner 60er Jahre Agenten-Schmonzette wegzudenken.

Selbst die Ein-Wort-Frage „Scotch?“ am arbeitsreichen Büro-Morgen umweht ein Hauch Sean Connery. Woher kommt die Magie, die diesen Schnaps in allen Lebenslagen umweht und was sind die Dinge, die man eigentlich schon immer über Whisky wissen wollte, sich aber nie getraut hat zu fragen.  Unsere Whisky-Facts!
 

1. Whisky oder Whiskey – eine Frage der Herkunft!

Hier sind wir bei einer der Urfragen und leider auch Zankäpfel rund um das bernsteinfarbene Getränk. Das Wort Whisky findet 1736 erstmals Erwähnung und hat aus ethymologischer Sicht zwei unterschiedliche Spracheltern. Whisky lässt sich sowohl aus dem Schottisch-Gällischen (usige beatha) oder aus dem Irischen (uisce beatha) ableiten. Beide Formen bedeuten soviel wie „das Wasser des Lebens“.

Der Zoff mit „wer hat´s erfunden?“ zieht sich schon Jahrhunderte hin, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Iren zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre eigene Schreibung (Whiskey) auf den Markt brachten. Diese wurde von irischen Auswanderern auch in die Staaten gebracht. Hieraus lässt sich folgende Schreibung erklären: „Es gibt schottischen und kanadischen Whisky und irischen und amerikanischen Whiskey.“   

2. Inhaltsstoffe, Herstellung, Lagerung – die Hard Facts rund um Whisky

Der Anfang der Herstellung ist fast artgleich des Bierbrauens. Die Getreidesorten werden im Feuchtraum angesetzt und das Korn setzt Enzyme frei. Bevor der Prozess des Keimens startet, wird das Getreide überm Torffeuer beraucht. Der nächste Schritt ist das Maischen. Hierbei wird aus geschrotenem Malz und Wasser die Mash angesetzt. Die gebundene Stärke wird in diesem Prozess zu Zucker, welcher im Wasser gelöst wird. Unter der Zugabe von Hefe entsteht im Gärprozess Alkohol. Im Brennprozess wird in der Brennblase und der Destille Alkohol (Spirit) und Wasser getrennt. Der erste Brand (low wine) hat einen Anteil von rund 25% Alkohol und wird erneut gebrannt. Dieser Brand besitzt die sprichwörtliche Fassstärke (cask strenght), welche zwischen 50% bis hin zu 70% liegen kann. Dieses Destilat zieht sich danach zur Lagerung zurück.

3. Das 1x1 der Whiskey Regionen?

Auch wenn es bezaubernde Iren, rauchige Amerikaner und wohlfeine Kanadier gibt. die Schotten sind für viele Genießer der Inbegriff des Whiskys. Wie bei fast allen handwerklich gefertigten Lebensmitteln ist die regionale Herkunft entscheidend für den späteren Geschmack und manchmal auch für die Qualität des Lebens- oder Genussmittels.

Grundgeschmack der Zutaten und die Aromen der Umwelt bei der Lagerung machen Whisky zu einem hochregionalen und individuellen Produkt, welches mit sehr klarer Zunge den regionalen Dialekt spricht. Werfen wir einen Blick auf die größten Whisky-Regionen Schottlands.

Die Highlands: Aus der malerischen aber auch schroffen Region kommen Tropfen wie Wolldecken. Die Highland-Whiskys sind warm-weich und tragen eine aromatische Würze auf die Zunge. Diese Region ist außergewöhnlich vielfältig und punktet durch wahrhaftige Micro-Geschmäcker.

Die Lowlands: Wer glaubt die Formel „Whisky = Torf“ ist in Stein gemeißelt, der sollte sich den Geschmack der Lowlands auf der Zunge zergehen lassen. Diese Whiskys sind durch die Bank eher fruchtiger und milder Natur. Den starken Torf der „peateds“ sucht man hier vergebens.

Islay: Die Insel der inneren Hebriden ist für viele das Whiskey-Paradies auf Gottes Erden. Klangvolle Namen wie Octomore oder Bruichladdich (der ein oder anderen Whisky-Apostel gerät bei diesen Namen ins Schwärmen) sind in diesen Gefilden heimisch. Islay ist markant. Islay ist hart. Islay ist die Seele Schottlands. Die Whiskys der Insel sind intensiv und verzaubern (und verstören manchmal) mit ihrem rauchigen und torfigen Aroma. Die Seeluft findet sich in diesen Whiskys stets wieder. Die salzigen Noten sind keine Marketingerfindung, sie sind der Kuss der Insel an ihre Kinder.

Speyside: Der regionale Zusammenschluss von rund 50 Brennereien an der Ufern der Spey steht für runde und weiche Whiskys. Auch wenn man hier nicht direkt von einer festen Gegend Schottlands sprechen kann, das Label „Speyside“ ist in der Whisky-Welt angekommen. Wer es gerne süßlich und mit sehr wenig Torf und Rauch möchte, der wähle einen feinen Tropfen von der Spey!

4. Die Sache mit dem Alter... Ist alter Whisky besser?

Auch wenn es eine Unmenge an Zitaten zum Thema „alter Whisky“ gibt, eine Pauschalaussage, wie alt ein Whisky sein sollte ist schwierig. Was wir wissen: Die Lagerung in den jeweiligen Fässern ist entscheidend für den späteren Geschmack. Selbst das „Umziehen“ der edlen Tropfen in unterschiedliche Fässer ist den Aufwand wert! Als Faustregel lässt sich feststellen: „Die Lagerung und Verdampfung der Flüssigkeit (Stichwort: „Angels Share“) machen einen Whisky über die Jahre milder und bekömmlicher. Den geschmacklichen Höhepunkt erreicht ein Whisky im Regelfall nach rund 15 Jahren. Manchem kantigen Zeitgenossen stehen aber weitere 10 Jahre der Lagerung sehr gut zu Gesicht. Jedoch sollte man sich nicht von langer Lagerzeit blenden lassen. Auch junge „Geister“ können hervorragend schmecken! Grundsätzlich und für alle besorgten Sammler von Morgen: Whisky wird nicht schlecht. 

5. Blended und Single – Ist das Fusel oder Kunst?

Es ist und bleibt eine der ältesten Fragen rund um „das Wasser des Lebens“. Und natürlich ist es auch heute noch ein Zankapfel unter den Genießern.“Blended Whisky – Segen oder Fluch…“

Single Malt: Dieser stammt aus einer einzigen Destille (single) und wird vollkommen aus gemälzter Gerste (malt) hergestellt. Nichtsdestoweniger ist es üblich, dass eine Abfüllung (Flasche) mehrere Fässer der gleichen Brennerei beinhaltet, um geschmackliche Veränderungen auszugleichen. Laut Vorschrift muss jedoch der jüngste Bestandteil der Flasche als „Jahreszahl“ angegeben werden. Die Königsklasse sind Single Cask Abfüllungen; dieser Whisky kommt aus einem einzigen Fass.

Blended Whiskys: Diese Whiskeys sind sogenannte Verschnitte (vgl. Cuvée bei Wein). Ein blended Whisky ist ein Komposition aus unterschiedlichen und verschiedensten Fässern. Hierbei können selbst die edelsten Fässer und Tropfen zur Anwendung kommen. Blended Whiskys zeichnen sich durch eine gleichbleibende Qualität und einen stabilen Geschmack aus. Die Kunst des Blendens obliegt dem Masterblender einer Destille. Dieser ist der wahre Geschmacksmeister und Geschmacksformer einer Marke.

 

6. Der Angel Share – eine bezaubernde Geschichte

Der Angel Share ist die Verdunstung des Alkohols während der Lagerung des Whiskys. Alkohol ist leichter als Wasser und schwimmt auf der Flüssigkeitsoberfläche. Über die Jahre verschwindet ein Teil des Whsikys (der Sage nach ist es der Anteil der Engel) und der Whisky verliert an Stärke. Pro Jahr der Lagerung verliert ein Fass rund 2% an Flüssigkeit. Und der ein oder andere Engel dreht beschwipst seine Runden. 

7. Wie man Whisky trinkt geniest!

Man darf genießen, wie man gerne möchte. Die Trinketikette rund um das Wasser des Lebens wurde in den letzten Jahrzehnten immens gelockert. Und wer sich nicht mit Cola und Longdrink-Glas an einem Islay Whisky vergreift (dieses Handeln hat nach wie vor einen geharnischten Brief und eine „Einladung“ zu einem Duell im Morgengrauen zur Folge) kann guten Gewissens sein eigenes Glas wählen.

Ob man sich einem „amerikanischen“ Tumbler, einem huldvollen Stielglas oder einem modernem „Nosing-Glas“ verpflichtet fühlt, ist Privatsache. Unser Tipp, um das perfekte Glas zu finden, ist einfach: „Probieren statt studieren!“. Bei den meisten Whisky-Verkostungen gibt es die Möglichkeit, Gläser zu testen. Der Weg ist relativ einfach. Man nehme seinen Haus- und Hof-Whisky und trinke diesen aus Tumbler, Stil und Noising-Glas. Anschließend kaufe man sich mindestens 3 Stück von den Lieblingsgläsern und notiere Lieferant und Laden. Für den Whiskey-Gläubigen – soviel aus eigener Erfahrung – gibt es nichts schlimmeres, als wenn das letzte der Lieblingsgläser zermartert auf dem Küchenboden liegt und man keine Chance auf Nachbestellung hat.
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